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Landkult(o)ur – Wandel begleiten: Regionalkonferenzen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Standortfaktor Kultur – Kultur in prosperierenden Regionen

Wissenschaftsminister Björn Thümler lädt ein am 22. Oktober 2018, 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr ins Theaterpädagogische Zentrum der Emsländischen Landschaft e.V. (TPZ), Lingen

Kleine, oftmals ehrenamtlich organisierte Kultureinrichtungen tragen durch ihr vielfältiges Angebot insbesondere in ländlichen Gebieten entscheidend zur Attraktivität ihrer jeweiligen Region bei. Kultur leistet hier einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung. Veränderungen, die sich aus dem demographischen Wandel, der Digitalisierung, verändertem Nutzerverhalten und nachlassenden ehrenamtlichem Engagement ergeben, stellen Kulturanbieter und Kultureinrichtungen vor neue Herausforderungen.

Erste Station der „Landkult(o)ur“ in Lingen mit folgenden Themen: „Standortfaktor Kultur“ und „Stellenwert Kultureller Bildung“. grundsätzliche Fragen: Was sind die Rahmenbedingungen für die Landkultur im 21. Jahrhundert? Und wie können Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, sich zukünftig ehrenamtlich für Kultur zu engagieren?

Die zweite Regionalkonferenz der „Landkult(o)ur“  findet am 23. November 2018 in Peine mit dem Schwerpunkt „Kultur verbindet Welten“ statt.

9.00 Uhr: Informations- und Vernetzungsforum im TPZ Lingen (Universitätsplatz 5–6)

10.00 Uhr: Einführung in der Ev.-luth. Kreuzkirche (Universitätsplatz 1)

Eröffnung: Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur
Reinhard Winter, Landrat des Landkreises Emsland

 

Impulsvorträge:

Kulturentwicklung und Kulturförderung im ländlichen Raum: Herausforderungen und Chancen, Hermann Bröring, Präsident der Emsländischen Landschaft e.V.

„Standortfaktor Kultur“, N.N.

12:00 Uhr Mittagspause: Mittagsimbiss  und Möglichkeit zum Besuch des Informations- und Vernetzungsforums im TPZ Lingen

13:00 Uhr Workshop-Phase im TPZ, in der Kunstschule Lingen (Universitätsplatz 3) und in der Stadtbibliothek (Karolinenstr. 10)

15:00 Uhr Abschluss im TPZ, Kaffee & Kuchen und Möglichkeit zum Besuch des Informations- und Vernetzungsforums im TPZ Lingen

16:00 Uhr Ende

 

Workshop I:  Kultur – ein echtes Multitalent?!

Kultur und Kultureinrichtungen übernehmen insbesondere in ländlichen Räumen eine Vielzahl von Aufgaben. Sie sind nicht nur Zentren für Kunst und ästhetische Erlebnisorte. Vielerorts sind sie Katalysatoren regionaler Entwicklungen, bauen Brücken zwischen unterschiedlichen Lebenswelten, sind Begegnungs- und Vernetzungsorte und oft die einzigen Verhandlungsorte des gesellschaftlichen Wandels geworden, die es im ländlichen Raum noch gibt. Kulturarbeit und Kultureinrichtungen leisten damit ganz Wesentliches für unsere Gesellschaft: Sie dienen der Herausbildung und Stärkung der regionalen Identität und vermitteln Kräfte, die eine Gesellschaft in ihrer Vielfalt zusammenhalten kann.

In ländlichen Räumen stehen im Vergleich mit städtisch geprägten Regionen deutlich weniger Kulturangebote zur Verfügung. Damit verteilt sich ein enormes Aufgabenpensum auf wenige Schultern: Oft sind die kommunalen Bibliotheken und ehrenamtlich betriebenen Kulturvereine die einzigen Kulturanbieter vor Ort. Weitere Herausforderungen kommen hinzu, wie die oft fehlende Mobilität bzw. eine nicht bedarfsgerechte Infrastruktur, die erforderlich wäre, damit Menschen im ländlichen Raum auch weiter entfernte Kulturangebote wahrnehmen können.

Wir möchten mit Ihnen z.B. darüber diskutieren, welche Aufgaben Kunst und Kultur bzw. Kultureinrichtungen in ländlichen Räumen bereits übernehmen, welche Aufgaben sie (noch) zusätzlich übernehmen können bzw. müssen – und wer die Finanzierung dieser Aufgaben sicherstellt.

 

Workshop II: Zwischen Tradition und Zukunfts(t)räumen – „Landkultur im 21. Jahrhundert“

Wie kann regionale Identität in einem globalen Rahmen sichtbar gemacht? Wie kann angesichts gesellschaftlicher Veränderungen dem Begriff Heimat eine neue und wichtige Bedeutung gegeben werden? Welche Bedeutung haben Kunst und Kultur im Zeitalter der Digitalisierung? Im ländlichen Raum stehen viele Kultureinrichtungen vor solchen und vielen anderen Fragen.

Digitale Technologien bieten die Möglichkeit, interaktive und partizipative Beziehungen mit unterschiedlichsten Publikumskreisen aufzubauen, aber wie spricht man die jeweilige Adressatengruppe an und wie entspricht man ihrer Erwartungshaltung? Wie entwickelt man die Strategie, wer setzt das um, wer finanziert das? Insbesondere kleine und mittlere Kultureinrichtungen stehen vor der Herausforderung, die Möglichkeiten, die sich aus dem Konzept der digitalen Publikumsentwicklung ergeben, bestmöglich zu nutzen und umzusetzen. Zudem verändern sich Technik, Anwendungsmöglichkeiten und Erwartungshaltungen schnell und mitunter grundlegend.

Im Workshop soll darüber diskutiert werden, wie die Kultur in den ländlichen Räumen im 21. Jahrhundert aussehen kann und was ihre Institutionen anbieten sollen, um zukunftsfähig zu sein, welche Veränderungsprozesse hierfür erforderlich sind, wer daran zu beteiligen ist und wie sie ablaufen können.

 

Workshop III: Helden gesucht – Kultur und Ehrenamt

Bürgerschaftliches Engagement ist ein entscheidender Grundpfeiler des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des kulturellen Lebens in ländlichen Räumen – darum ist es unverzichtbar für jegliche Kunst und Kultur, für Erhalt und Fortentwicklung des kulturellen Erbes, der kulturellen Werte sowie der kulturellen Vielfalt.

Gesellschaft verändert sich, Generationen übernehmen, die anders denken, gestalten und agieren. Hierfür braucht es manchmal neue, agile und flexible Strukturen. Zudem verlangt auch der ehrenamtliche Betrieb von Kultureinrichtungen oder die Leitung von Kulturvereinen im ländlichen Raum mittlerweile immer mehr Spezialwissen, welches oft ohne Unterstützung nicht „einfach nebenbei“ erworben werden kann.

In diesem Workshop werden wir darüber sprechen, wie die Strukturen des Ehrenamts so erneuert werden können, dass sie stark für die Zukunft sind. Gemeinsam werden wir überlegen, wie wir uns das „Ehrenamt 4.0“ vorstellen und welche Unterstützungsformen es hinsichtlich Vernetzung, Kooperation und Weiterbildung braucht.

 

Workshop IV: Standortfaktor Kultur – Kreativität als Beitrag zur Lebensqualität und Wertschöpfung!?

Kultur im ländlichen Raum ist ein Standortfaktor und ein wichtiger Baustein im regionalen, sozialen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Gefüge. Kultur schafft lokale und regionale Identitäten, fördert Heimatverbundenheit und schöpft und schätzt Werte. Sie trägt entscheidend zur Lebensqualität bei.

Kunst- und Kulturschaffende sind die Basis der Kultur- und Kreativwirtschaft und spielen damit eine wichtige Rolle für den Standortfaktor Kultur. Klug angelegt und auf alle Ressourcen bedacht, kann der ländliche Raum für diese Gruppe nicht nur nützliche Arbeitsstrukturen schaffen, sondern auch die Lebensqualität bieten, die die Grundlage jeder kreativen Tätigkeit ist.

Wir möchten mit Ihnen z.B. darüber diskutieren, inwiefern Kulturentwicklung und Kulturförderung strategische Elemente der Kommunalpolitik in ländlich geprägten Gegenden sein können bzw. sein müssen, welchen Stellenwert und welche Bedeutung Kultur und kulturelle Infrastruktur für die Standortentwicklung im ländlichen Raum hat und welche Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Kultur- und Kreativwirtschaft geschaffen werden müssen.

 

Workshop V: Kulturelle Bildung– Schlüsselkompetenz und Standortfaktor

Ohne eine solide wie flächendeckende Kulturelle Bildung bleiben zentrale gesellschaftliche Herausforderungen auf der Strecke. Dazu gehören zum Beispiel kulturelle und soziale Teilhabe, gerechte Bildungschancen sowie der Zusammenhalt und die Stärkung der Demokratie. Kulturelle Bildung trägt zudem erheblich dazu bei, Persönlichkeiten zu formen und Kreativität zu entwickeln sowie sowohl bei jüngeren wie auch bei älteren Menschen und Migranten, regionale Identität und Heimatgefühl zu entwickeln. Darüber hinaus ist für viele Menschen ein qualitativ hochwertiges Angebot an Kultureller Bildung ausschlaggebend, sich für einen bestimmten Wohnort und einen entsprechenden Arbeitsplatz zu entscheiden.

In diesem Workshop werden wir insbesondere darüber sprechen, welche Bedeutung und welcher Stellenwert der Kulturellen Bildung als Schlüsselkompetenz und Standortfaktor in ländlichen Räumen zukommt und welche Angebots- und Kooperationsformen erforderlich sind, damit allen Menschen ein Zugang zur Kulturellen Bildung möglich ist.

 

Anmeldung unter: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Leibnizufer 9, 30169 Hannover, E-Mail: landkultour@mwk.niedersachsen.de, Telefon: 05 11 / 120–2578.

Bitte benennen Sie bei der Anmeldung den Workshop, an dem Sie gerne teilnehmen möchten. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos. Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

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