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PROJEKTAUFRUF: Baukultur und Tourismus – Modellvorhaben im ländlichen Raum gesucht!

Baukultur und Tourismus sind zwei Bereiche, die sich besonders im ländlichen Raum gegenseitig positiv beeinflussen können. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und des Bundesinstituts für Bau‐, Stadt‐ und Raumforschung (BBSR) werden Modellvorhaben gesucht.

Zwei Disziplinen – ein Ziel: Regionale Baukultur macht Orte und Kulturlandschaften attraktiver und bildet damit das Fundament für einen florierenden Tourismus. Tourismus wiederum kann einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in ländlichen Regionen leisten und erhöht damit den Spielraum für gutes Planen und Bauen. Zudem sorgen Besucher dafür, das Bewusstsein für die eigene Baukultur zu stärken. Mit einer Vernetzung beider Disziplinen legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Weiterentwicklung Ihrer Region. Sollten Sie dafür Chancen, Potenziale oder erste Ansätze in Ihrer Region sehen, bewerben Sie sich für das Forschungsfeld des Experimentellen Wohnungs‐ und Städtebaus (ExWoSt) „Baukultur und Tourismus – Kooperation in der Region“! Das ExWoSt‐Forschungsfeld läuft bis 2019, die Arbeit der Modellvorhaben ist für die Zeit von Januar 2017 bis Dezember 2018 geplant. Die Arbeit der Modellvorhaben an einer Baukultur‐ und Tourismusstrategie wird mit jeweils 50.000 € unterstützt.

Darum geht es: Gutes Planen und Bauen im regionalen Kontext ist nicht nur eine Aufgabe für Architekten und Planer, sondern für alle Menschen, denen die Bewahrung und Entwicklung der natürlichen und gebauten Umwelt am Herzen liegt. Regionale Baukultur geht über Architektur und Gestaltung eines Gebäudes hinaus und umfasst auch die Stadt‐ und Ortsplanung, die Errichtung von Infrastrukturbauwerken und die Gestaltung von öffentlichen Räumen und Landschaftsräumen. Regionale Baukultur ist ein wirksames Konzept gegen die Beliebigkeit, Austauschbarkeit und Banalisierung in Architektur und Städtebau. Sie ist Teil einer immer lauter werdenden Debatte über die Qualität unserer Städte, Dörfer und Kulturlandschaften. Tourismus wiederum erzeugt Umsätze bei privaten Unternehmen und in den kommunalen Haushalten. Ein regionaltypisches Hotel mit baukulturellem Anspruch – ob hochwertig saniert oder innovativ neu gebaut – ist zumeist ein touristischer und wirtschaftlicher Erfolg. Das Interesse der Touristen an den besuchten Regionen schärft den Sinn für die Kulturlandschaft und sorgt damit für ein höheres regionales Bewusstsein und eine erhöhte Wertschätzung der Region sowie deren Bauten.

• Wie können diese Effekte erreicht und dauerhaft gestärkt werden?

• Wie kann es gelingen, dass Akteure beider Themenbereiche erfolgreich zusammenarbeiten?

• Welche neuen Impulse können vom Zusammenspiel zwischen Baukultur und Tourismus ausgehen, um dieses Ziel in ländlichen Regionen zu erreichen?

Antworten auf diese Fragen will das ExWoSt‐Forschungsfeld „Baukultur und Tourismus – Kooperation in der Region“ mit Ihnen gemeinsam finden. Wie kann die Kooperation von Baukultur und Tourismus im ländlichen Raum gestärkt werden? Neben der Beantwortung dieser zentralen Forschungsfrage verfolgt das Vorhaben weitere Ziele, die in den Modellvorhaben erreicht werden sollen. Hierzu gehören vor allem:

• die Stärkung von Verständigung und gegenseitiger Wahrnehmung beider Disziplinen,

• die Entwicklung einer geeigneten „Baukultur‐ und Tourismusstrategie“, auch zur Vermarktung von Baukultur aus der Nutzerperspektive,

• die Erarbeitung geeigneter Beratungs‐Tools,

• die Umsetzung gemeinsam definierter Maßnahmen,

• die Förderung beispielhafter Projektentwicklungen,

• die Evaluation der Entwicklung.

Der Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung derjenigen Akteure, die Tourismus und Baukultur strategisch zusammenführen und in die Praxis umsetzen wollen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden acht ländliche Regionen gesucht, die das entsprechende Potenzial mitbringen und über motivierte Akteure einen langfristigen Prozess anstoßen möchten.

Haben Sie schon eine Vision zur Vernetzung von Baukultur und Tourismus oder bereits vorhandene Ansätze, die Sie weiter entwickeln möchten? Dann bewerben Sie sich!

Bei der Auswahl der Modellvorhaben werden eine Mischung verschiedener thematischer Schwerpunkte sowie ein unterschiedlicher Stand der bereits erreichten Umsetzung angestrebt. Im Ergebnis werden in den Modellvorhaben Strategien für die gewinnbringende Kooperation zwischen Baukultur und   Tourismus erarbeitet und mit der Umsetzung begonnen. Die Ergebnisse sollen beispielgebend und motivierend für andere Regionen sein. Die ausgewählten Modellvorhaben werden durch ein erfahrenes Forschungsteam unterstützt. Die Förderung beträgt maximal 50.000 € je Modellvorhaben. Für eine erfolgreiche Antragstellung ist ein Eigenanteil in Höhe von mindestens 20 % an den Gesamtausgaben erforderlich.

Die Laufzeit der Arbeit der Modellvorhaben erstreckt sich von Januar 2017 bis Dezember 2018.

Wer kann sich bewerben? Öffentliche Verwaltungen, Tourismusverbände‐ und ‐organisationen, private Unternehmen, Initiativen, Stiftungen, Verbände und Naturparkverwaltungen im ländlichen Raum, die Baukultur und Tourismus in ihrer Region zusammenbringen möchten. Ihre formale Bewerbung muss dabei über eine Kommune, die Verbandsgemeinde oder einen Landkreis erfolgen!

Was geschieht während der Projektlaufzeit? Die ausgewählten Regionen erarbeiten eine regionale Baukultur‐ und Tourismusstrategie sowie geeignete Methoden und Maßnahmen zur Implementierung. Neben der finanziellen Förderung werden sie durch die interdisziplinäre wissenschaftliche Begleitung der Forschungsassistenz angeleitet und gecoacht. Zu der Arbeit als Modellvorhaben gehören auch die aktive Teilnahme an drei Erfahrungswerkstätten, an einer Regionalkonferenz und an der Abschlussveranstaltung im Jahr 2019 sowie das aktive und innovative Mitwirken im Projekt.

Wie werden die Modellvorhaben ausgewählt? Interessierte Regionen werden gebeten, in einem vorgegebenen Formular ihre Bewerbung abzugeben. Hierbei werden verschiedene Einschätzungen zu Baukultur, zum Tourismus, zum Potenzial und zu den Akteuren abgefragt. Das Formular kann heruntergeladen werden auf der Webseite des BBSR: http://www.bbsr.bund.de unter Aktuell/Aufrufe oder unter: www.baukultour.de/category/modellvorhaben. Die Projekte müssen im ländlichen Raum verortet sein. Bei der Projektauswahl wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, ob die Arbeit in den Modellvorhaben innerhalb der angegebenen Laufzeit konkrete Ergebnisse im Hinblick auf das Forschungsziel erwarten lässt. Es ist für Ihre Bewerbung als Modellvorhaben wichtiger, das in der Region vorhandene baukulturelle und/oder touristische Potenzial und seine Entwicklungsfähigkeit darzustellen und gleichzeitig das Engagement und die Beteiligungsbereitschaft eines breiten, möglichst interdisziplinären, Akteurs‐ Netzwerkes vorzuweisen als über „perfekte“ Bauten und einen „florierenden“ Tourismus zu verfügen. Mit Unterschrift des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin oder Landrates/Landrätin wird die Bewerbung im Formular bestätigt.

Termine

Einsendeschluss zur Bewerbung als Modellvorhaben: 20. September 2016

Benachrichtigung über die Auswahl der Modellvorhaben: 10. Oktober 2016

Frist zum Einreichen der Zuwendungsanträge: 01. November 2016

Start der Arbeit in den Modellvorhaben: 01. Januar 2017

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