>> Ausschreibung >> PAULA MODERSOHN-BECKER KUNSTPREIS 2024. Bewerbung bis 04.04.2024. Ohne Honorarzahlung.

PAULA MODERSOHN-BECKER KUNSTPREIS 2024. Bewerbung bis 04.04.2024. Ohne Honorarzahlung.

Kunst im Aufbruch in einer Welt im Umbruch

I. PROFIL
Unter allen Künstler:innen, die den Ruf Worpswedes als eines der bedeutendsten europäischen Künstlerdörfer begründeten, ragt Paula Modersohn-Becker hervor. Zu Lebzeiten kaum wahrgenommen, schuf sie innerhalb weniger Jahre ein Werk, das durch seinen Umfang ebenso erstaunt wie durch die Eigenständigkeit und Unbedingtheit des darin zum Ausdruck kommenden künstlerischen Anspruchs. Erst Jahrzehnte nach ihrem frühen Tod wurde die Bedeutung Paula Modersohn-Beckers für die Entwicklung der künstlerischen Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch international anerkannt. Heute haben viele Menschen weit über Deutschland hinaus eine besondere, oftmals sehr persönliche Beziehung zu dieser Malerin und ihrem Werk. Der Paula Modersohn-Becker Kunstpreis versteht sich als ein lebendiges, sich schöpferisch weiterentwickelndes Denkmal für diese außergewöhnliche Künstlerin und die Impulse, die sie – von Worpswede ausgehend, aber weit darüber hinausweisend – gegeben hat. Der Preis wird seit 2010 in zweijährigem Turnus vom Landkreis Osterholz ausgelobt. Der Landkreis würdigt damit die identitätsstiftende Bedeutung der bildenden Kunst für die Region und leistet einen maßgeblichen Beitrag dazu, Worpswede als ein Zentrum der aktuellen Kunst weiter zu profilieren.

In den Jahren 2022 bis 2027 setzen sich die Worpsweder Museen in dem Langzeitprojekt ›ZEITENWENDE. Kunst im Aufbruch in einer Welt im Umbruch‹ mit der Frage nach der Rolle von Kunst und Kultur unter den heutigen Bedingungen des ökologischen, technologischen und sozialen Wandels und ihrer Verantwortung angesichts globaler Herausforderungen auseinander. Ausgehend von den 150. Geburtstagen dreier zentraler Protagonist:innen der Worpsweder Kunstgeschichte – Heinrich Vogeler (2022), Bernhard Hoetger (2024) und Paula Modersohn-Becker (2026) – schlagen die Museen Brücken zwischen Historie und Gegenwart, zwischen Ausstellung und Diskurs. 2024 steht der Bildhauer, Architekt und Designer Bernhard Hoetger im Mittelpunkt, der am 4. Mai 2024
150 Jahre alt geworden wäre. Der Untertitel der Ausstellung ›Zwischen den Welten‹ ist programmatisch für diesen zunächst gefeierten, später politisch umstrittenen Künstler, denn Hoetger war zeitlebens ein Wanderer zwischen Stilen, Kulturen und Weltanschauungen. Hier liegt die Aktualität dieses Künstlers, denn auch wir befinden uns heute in vielerlei Hinsicht ›zwischen den Welten‹.

Der Landkreis Osterholz als auslobende Institution und die Worpsweder Museen als Ausrichter möchten auch den Paula Modersohn-Becker Kunstpreis im Kontext des ›ZEITENWENDE‹-Projekts verorten. Sie sprechen daher mit dieser Ausschreibung insbesondere Künstler:innen an, die mit bzw. in ihrem Werk die Möglichkeiten ausloten, mit ästhetischen Mitteln auf die Herausforderungen der Gegenwart zu reagieren. Mit welchen Strategien kann Kunst in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs über die Gestaltung unserer Zukunft eingreifen? Welches Menschenbild leitet uns und wie verändert es sich? Sind positive, zukunftsweisende Lebens- und Weltentwürfe angesichts der uns bedrängenden globalen Krisen und Disruptionen möglich, und wie sehen sie aus? Dies sind Fragen,
denen wir auch im Rahmen des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises 2024 nachgehen wollen und die wir daher dieser Ausschreibung als eine leitende Perspektive zugrunde legen. Bei Interesse können die Konzepte zu den Projekten ›ZEITENWENDE‹ 2022–27 und ›HOETGER 2024‹ unter der unten stehenden Kontaktadresse angefragt werden.

II. PREISE UND ADRESSATEN
Im Rahmen des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises werden drei Einzelpreise verliehen: der Hauptpreis, der Sonderpreis und der Nachwuchspreis. Eine Auswahl-Jury nominiert aus allen Einreichungen für den Hauptpreis mindestens fünf Positionen und benennt den/die Sonderpreisträger:in und den/die Nachwuchspreisträger:in. Der/die Sonder- und der/die Nachwuchspreisträger:in werden vom 17. November 2024 bis zum 9. März 2025 in den Remisen des Barkenhoff mit ausgewählten Arbeiten vorgestellt. Zeitgleich werden die für den Hauptpreis nominierten Künstler:innen in der Großen Kunstschau in einer kuratierten Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten präsentiert. Anhand dieser Arbeiten wählt die Preis-Jury vor der Eröffnung den/die Hauptpreisträger:in aus. Die Bekanntgabe der drei Preisträger:innen und die Preisverleihungen erfolgen im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Samstag, 16. November 2024. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, in dem alle in der Kunstpreisausstellung vertretenen Künstler:innen vorgestellt werden. Zusätzlich werden alle Beteiligten auf der Website des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises (www.pmb-kunstpreis.de) sowie sowie über die Social-Media-Kanäle der Worpsweder Museen präsentiert.
HAUPTPREIS
Der Hauptpreis des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises richtet sich an professionell arbeitende Künstler:innen, die ihren Lebens- und Arbeitsschwerpunkt in Deutschland haben. Erwartet werden ein Abschluss an einer Kunsthochschule oder einer vergleichbaren Einrichtung und/oder der Nachweis einer dauerhaften Tätigkeit als professionelle:r Künstler:in (Einzelausstellungen, Kataloge, regelmäßige Ausstellungstätigkeit in Kunstinstitutionen). Gewürdigt wird eine künstlerische Gesamtposition, ein Werkabschnitt oder eine Werkgruppe. Es besteht weder eine Einschränkung hinsichtlich künstlerischer Techniken und/ oder Ansätze noch eine Altersbegrenzung. Der Preis ist mit 7.500,– Euro dotiert.
SONDERPREIS FÜR KÜNSTLER:INNEN AUS BREMEN UND DEM LANDKREIS OSTERHOLZ
Mit dem Sonderpreis wird die besondere Bedeutung der bildenden Kunst für den Landkreis Osterholz sowie die enge kulturelle Beziehung zwischen der Hansestadt Bremen und dem Künstlerdorf Worpswede gewürdigt. Paula Modersohn-Becker steht exemplarisch für diese Beziehung: Sie verbrachte ihre Jugend in Bremen und zog von dort aus nach Worpswede, wo sie zu ihrer künstlerischen Berufung fand. Die Ausschreibung richtet sich daher an professionell arbeitende Künstler:innen, die dauerhaft im Land Bremen oder im Landkreis Osterholz leben und arbeiten. Erwartet werden ein Abschluss an einer Kunsthochschule oder vergleichbaren Einrichtung und/oder der Nachweis einer dauerhaften Tätigkeit als professionelle:r Künstler:in (regelmäßige Ausstellungstätigkeit in Kunstinstitutionen). Der Sonderpreis wird für das Gesamtwerk, einen Werkabschnitt oder eine Werkgruppe verliehen. Es besteht weder eine Einschränkung hinsichtlich künstlerischer Techniken und/oder Ansätze noch eine Altersbegrenzung. Der/die Preisträger:in wird im Katalog und in der Ausstellung präsentiert und mit dem Ankauf einer oder mehrerer ihrer/seiner Arbeiten durch den Landkreis Osterholz gewürdigt. Eine parallele Teilnahme an den Ausschreibungen für Sonder- und Hauptpreis ist möglich.

NACHWUCHSPREIS – STIFTERPREIS DER SPARKASSE ROTENBURG OSTERHOLZ
Der Nachwuchspreis richtet sich an junge Künstler:innen bis einschließlich 32 Jahre (Stichtag ist der 31. Dezember 2024), die in Niedersachsen oder Bremen aufgewachsen sind, studieren, leben und/oder arbeiten. Erwartet werden ein laufendes oder abgeschlossenes Studium an einer Kunsthochschule oder vergleichbaren Einrichtung und/oder der Nachweis, an mindestens drei Ausstellungen (Einzel- und/oder Gruppenausstellungen) in Kunstinstitutionen beteiligt gewesen zu sein. Gewürdigt werden ein künstlerischer Ansatz und seine Umsetzung. Es besteht keine Einschränkung hinsichtlich künstlerischer Techniken und/oder Ansätze. Der von Karl-Heinz Marg 2010 ins Leben gerufene Nachwuchspreis wird 2024 erstmalig von der Sparkasse Rotenburg Osterholz ausgelobt. Er ist mit 2.500,– Euro dotiert. Der/die Preisträger:in wird in der Kunstpreis-Ausstellung und im Katalog präsentiert.
JURIERUNG
Die diesjährige Auswahl-Jury setzt sich aus drei externen Kunstexpert:innen zusammen. Die Künstlerische Leiterin der beiden ausstellenden Häuser, Beate C. Arnold, nimmt als
beratendes Mitglied ohne Stimmrecht an der Sitzung der Auswahljury teil. Der Preis-Jury gehören drei weitere externe Kunstexpert:innen an. Die Besetzung der beiden Jurys wird Mitte April auf der Website zum Paula Modersohn-Becker Kunstpreis (www.pmb-kunstpreis.de) bekanntgegeben.
III. AUSSTELLUNG UND PREISVERLEIHUNG
Die kuratorische Verantwortung der Ausstellung liegt bei der Künstlerischen Leiterin des Barkenhoff und der Großen Kunstschau Worpswede, Beate C. Arnold, sowie bei dem Ausstellungskurator. Sie legen die Auswahl und Anordnung der Werke in der Ausstellung sowie die Raumaufteilung fest. Die Kosten der Ausstellung einschließlich der Transport- und Versicherungskosten werden von den Ausrichtern des Kunstpreises (Landkreis Osterholz, Worpsweder Museumsverbund, Barkenhoff-Stiftung Worpswede, Kulturstiftung Landkreis Osterholz) übernommen.
Da für die Ausstellung ein festes Gesamtbudget zur Verfügung steht, das nicht überschritten werden kann, behalten die Ausrichter sich vor, die für die Ausstellung bestimmten Arbeiten im Hinblick auf die Transport-, Material- und Versicherungskosten auszuwählen.
Honorare an die teilnehmenden Künstler:innen werden nicht geleistet. Der Aufbau der Werke erfolgt gemäß den Vorgaben der Kuratorin in der Zeit vom 5. bis zum 14. November 2024. Die Beteiligung am Aufbau ist nach Abstimmung möglich, aber nicht zwingend.
Die Verleihung der drei Preise findet im Rahmen der Eröffnung der Kunstpreis-Ausstellung am Samstag, 16. November 2024 in Worpswede statt.

IV. BEWERBUNGSMODALITÄTEN
TECHNIKEN UND FORMATE
Grundsätzlich gibt es hinsichtlich der künstlerischen Techniken und Formate keine Einschränkungen. Die Ausrichter behalten sich aber vor, die für die Ausstellung vorgesehenen Arbeiten den räumlichen Möglichkeiten und dem zur Verfügung stehenden Budget entsprechend auszuwählen.
BEWERBUNG
Bewerben können sich alle Künstler:innen, die die oben genannten Kriterien erfüllen. Eine Doppelbewerbung für den Haupt- und den Sonderpreis ist möglich. Für die Bewerbung ist das Bewerbungsformular auszufüllen und mit den Materialien einzureichen. Bewerbungsschluss ist der 5. April 2024 (es gilt der Poststempel).
EINZUREICHENDE MATERIALIEN
1 Katalog und/oder Portfolio (max. 25 Seiten, max. Format DIN A4), bei Bedarf zusätzlich 1 CD mit max. 10 Abbildungen, bei Bedarf 1 DVD mit max. 3 Videos. Darüber hinaus ein-
gereichte Materialien können von der Jury nicht berücksichtigt werden und werden nicht zurückgesandt.
RECHTLICHE BESTIMMUNGEN
Mit der Einreichung der Bewerbungsunterlagen erklärt sich der/die Bewerber:in mit den hier genannten Bedingungen einverstanden. Er/sie erklärt sich darüber hinaus damit einverstanden, dass Reproduktionen der zur Ausstellung kommenden Arbeiten sowie ggf. weiterer Werke von den Ausrichtern veröffentlicht und für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, die eigene Außenkommunikation sowie für Dokumentationen genutzt werden.
Bewerbungen, die nicht den oben genannten Anforderungen und Vorgaben entsprechen, werden der Auswahl-Jury nicht vorgelegt.
Die Jury-Entscheidungen sind nicht anfechtbar, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bezüglich der Auswahl von Arbeiten für die Ausstellung, der Raumaufteilung und der Hängung bzw. Präsentation der Arbeiten besteht kein Einspruchsrecht. Dies gilt auch für die Katalogkonzeption.
Die oben genannten Termine für Ausstellungen und Preisverleihung geben den derzeitigen Planungsstand wieder und können sich ggf. noch ändern.

KONTAKT
Sollten Sie Fragen haben, erreichen Sie uns unter der folgenden Mail-Adresse:
info@pmb-kunstpreis.de
www.pmb-kunstpreis.de
www.worpswede-museen.de

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