Das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf ist eine Einrichtung von nationaler Bedeutung und außerordentlicher Strahlkraft, durchaus vergleichbar mit der Villa Massimo, der Akademie Schloss Solitude oder der Cité des Arts in Paris. Zahlreiche Künstler*innen aller Kunstsparten von internationalem Rang haben hier gearbeitet, die von den Arbeitsbedingungen und dem gegenseitigen Austausch stets profitieren konnten.
Zum Ende des Monats Juli 2018 wird das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf geschlossen, um anstehende und notwendige Renovierungsarbeiten vornehmen zu können. Nach Abschluss der Sanierung der Gebäude scheint allerdings offen, ob das Künstlerhaus als Institution seine Arbeit wieder aufnehmen kann. Nach Informationen der Märkischen Allgemeinen ist von Seiten des Eigentümers des Schlosses, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, lediglich zu hören, man wolle „die Immobilie nach der Sanierung einem künftigen Nutzer in optimalem Zustand übergeben.“ Das ist recht vage gehalten, ein deutliches Statement für den Erhalt des Künstlerhauses wäre wünschenswert.
Der Finanzausschuss des Landes Brandenburg hat, basierend auf einer Machbarkeitsstudie, am 15. 6. 2018 auf Antrag der CDU-Fraktion vorgeschlagen, die Förderung des Künstlerhauses nach der Sanierung fortzusetzen, wie die Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil im rbb-Kulturradio berichtete. Der BBK Bundesverband begrüßt diesen Vorstoß und fordert das Parlament des Landes auf, dem zuzustimmen. Aber das Land Brandenburg darf bei seinen Bemühungen nicht allein gelassen werden. Der BBK-Bundesverband fordert daher auch die Bundesregierung auf, sich wie bisher an der Finanzierung des Künstlerhauses zu beteiligen. Er appelliert auch an die Bundesländer, sich weiterhin als Stipendiengeber zu beteiligen, wie es vielen von ihnen in der Vergangenheit praktiziert haben, einem Modell, das sich in der Cité des Arts in Paris seit Jahrzehnten bewährt hat. Und schließlich sollten auch Sponsoren angesprochen und für den Erhalt und den Betrieb dieser für den Kulturstandort Deutschland wichtigen Residenz für Kulturschaffende gewonnen werden. Koordinierend und federführend sollte dabei die Kultusministerkonferenz sein. Der BBK-Bundesverband steht bei Bedarf im Interesse eines Weiterbetriebs dieses wichtigen Künstlerhauses begleitend zur Verfügung.
In unserem Newsletter und unserer Publikation kultur politik werden wir die Öffentlichkeit über die weitere Entwicklung informieren.
Dagmar Schmidt und Werner Schaub