Neubau für den THW-Ortsverband Osterode: Ein besonderer „Kunst am Bau“-Wettbewerb der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen, ist vor kurzem abgeschlossen worden. Das Preisgericht schlug für den Neubau des Technischen Hilfswerks (THW) des Ortsverbandes in Osterode vor, den Siegerentwurf des lokalen Künstlers Thomas Krutmann realisieren zu lassen. Die Besonderheit bei dem Wettbewerbsverfahren: Ein regionaler Kunstverband schlug die Teilnehmenden vor.
Die besondere Herausforderung dieses „Kunst am Bau“-Wettbewerbs war, den Gesamtkostenrahmen von maximal 9.500 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) für den künstlerischen Beitrag einzuhalten. Das THW, das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen, das den Wettbewerb organisiert hatte, und die BImA entschieden deshalb gemeinsam, diesen kleinen Wettbewerb in enger Kooperation mit den regionalen Kunstverbänden zu veranstalten. So wurden die Teilnehmenden vom Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler (BKK) für Niedersachsen e.V. empfohlen – und zwar von den regionalen Bezirksgruppen Harz, Südniedersachsen und Göttingen.
Für den Wettbewerb wurden schließlich Lilly Stehling, Thomas Velte und Thomas Krutmann vorgeschlagen. „Wichtig war uns dabei, dass die regionale Verwurzelung der Kunstschaffenden mit der Regionalität des THW im Einklang ist. Denn so werden Gemeinsamkeiten gestärkt und neue Brücken geschlagen“, erläutert Dr. Sylvia Haida, die bei der BImA die „Kunst am Bau“-Projekte betreut. „Der gemeinsame regionale Bezug schafft eine gute Basis für einen Austausch und eine lange Beziehung zwischen dem THW und der Kunst.“
Direkter Austausch zwischen Preisgericht und Kunstschaffenden: Das Preisgericht tagte in den Räumen des THW-Neubaus in Osterode unter der Leitung von Dagmar Schmidt, Vorsitzende des BKK für Niedersachsen und zugleich deren Bundesvorsitzende und Sprecherin. Dadurch konnten sich die Mitglieder direkt einen Eindruck von der Liegenschaft des THW machen und hatten den Standort für die Kunst – das Treppenhaus mit der fakultativen Ausweitung in die Flure – ebenfalls stets präsent. Alle drei eingeladenen Teilnehmenden präsentierten dort auch dem Preisgericht ihre Entwürfe, was einen direkten Austausch ermöglichte.
Künstlerische Auseinandersetzung mit dem THW gewürdigt: Letztendlich entschied sich das Preisgericht für den Entwurf der Kunstinstallation von Thomas Krutmann. In der Begründung des Preisgerichts heißt es dazu: „Das Kunstwerk ,WiRken‘ beschreibt die Arbeit des THW als dreidimensionale Wandinstallation. Die Materialien Stahl, Holz, Beton sind in ein austariertes Gleichgewicht gebracht, welches durch Hebezeuge in blau, der Hausfarbe des THW, gehalten wird. Das zentrale Objekt, ein verwitterter Betonbalken mit der Silhouette Osterodes, hängt in einem hinterleuchteten Stahlrahmen. Dieser Rahmen ist zwischen die beiden Seitenwände eingespannt und füllt so die Wandfläche und integriert sich in die Architektur des Gebäudes. Handschuhe am Rahmen zeigen den großen manuellen Aspekt der Arbeit und setzen im Gelbton einen bewussten Gegensatz. Eine Funkantenne mit dem Zitat des Zahnrads des THW bilden nach oben den Abschluss der Installation. Die tiefgreifende Recherche der Arbeit des THW im Allgemeinen und der des Standorts Osterode mit den Themen Kommunikation, schwere Bergung und Notversorgung überzeugte die Jury auf ganzer Linie. Die Komposition als dreidimensionale Arbeit und die durchdachten und ausgearbeiteten Details zeugen von einem hohen Maß an künstlerischem und technischem Verständnis.“ Daher wählte die Jury diesen einstimmig zum Siegerentwurf.