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Ausschreibung: PARKOMANIE 2022 – „KONTRASTE“

Ausstellungsdauer: 27. August bis 30. Oktober 2022
Vernissage: Sonnabend, 27. August 2022, 17 Uhr
Ausstellungsort: Alter Park, Thönser Straße, 30938 Großburgwedel
Teilnahmeberechtigt sind Künstler*innen der Angewandten und Bildenden Kunst.

Zugelassen sind Arbeiten sämtlicher Kunstgattungen, Techniken und Methoden, die sich inhaltlich und gestalterisch mit dem Thema auseinandersetzen. Es können bis zu 2 Arbeiten (jeweils auch mehrteilig) oder eine Serie bis zu 5 Arbeiten eingereicht werden. Die eingereichten Arbeiten sollten auf die räumlichen Vorgaben und speziellen Bedingungen des Ortes ausgerichtet und  abgestimmt sein, den Alten Park, eine öffentliche innerstädtische Grünfläche – siehe Anlage. Das gilt insbesondere für die Größe/Ausmaße – und somit Wahrnehmung – der Exponate, die
Wetterbeständigkeit, die Stabilität, die Anfälligkeit für Zerstörung und die Beachtung der Sicherheitsaspekte.

Erläuterungen: Seit 2008 verwandelt der kunstverein burgwedel-isernhagen den Alten Park an der Thönser Straße in Burgwedel regelmäßig einmal im Jahr für mehrere Monate in eine „Galerie im Freien“, die jederzeit rund um die Uhr geöffnet ist. Der kunstverein möchte mit diesem speziellen Format unter anderem dazu beitragen, Hemmschwellen abzubauen, indem sich die Kunst in den öffentlichen und frei zugänglichen Raum, also zum Menschen hin, begibt: Ein gezielter Beitrag, Kunst ohne Zwang zu erleben und ihr eine größere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit – und durch sie – zu ermöglichen. Kunst braucht das analoge und persönliche Gegenüber und laut Habermas gilt „die Öffentlichkeit als ein kommunikativer Ort der Meinungsbildung und Meinungsäußerung, an dem verschiedene Personengruppen miteinander gesellschaftliche Probleme erörtern und die sogenannte öffentliche Meinung formulieren“.

Alle Jahre wieder … So soll sich der Alte Park auch 2022 erneut unter dem Motto PARKOMANIE 2022 „KONTRASTE“ in eine Galerie unter freien Himmel verwandeln und für eine Weile zum Anlaufpunkt und (Ausflugs)Ziel für Kunstinteressierte werden. Die eher unspektakuläre innerstädtische Freifläche, in der das Grün dominiert, soll „kunstvoll“ zum Leben erwachen und durch
Farben und Formen „zum Erblühen“ gebracht werden. Als Titel der Ausstellung wurde dieses Mal „KONTRASTE“ ausgewählt – als Postulat und Aufforderung an interessierte Künstler*innen, sich mit dem mehrdeutigen Terminus inhaltlich und gestalterisch auseinander zu setzen. Der Begriff „Kontraste“ umfasst ein breites Spektrum. Er fußt auf der Zusammenfügung von den lateinischen Worten „contra“ = „gegen“ und „stare“ = „stehen“, also „contrastare“ = „entgegenstehen“. Als Verb in der deutschen Sprache bedeutet „kontrastieren“: abstechen, sich abheben, sich
unterscheiden, im (starken) Gegensatz/Kontrast/Opposition zu etwas stehen, abweichen von, divergieren. Das Substantiv „Kontraste“ bezeichnet somit den auffallenden Unterschied und den (starken) Gegensatz. Weitere sinnverwandte Begriffe sind: Gegengewicht, Gegenpol, Divergenz, Abweichung, Gegensätzlichkeit, einen Kontrast bilden, in Kontrast stehen. Auch Antagonismus im Sinne von (unversöhnlichem) Widerstreit, dem Prinzip von Wirkung und Gegenwirkung, und Antonym, im Sinne von einem Wort mit gegensätzlicher Bedeutung, und Komplenymie, eine Bezeichnung für Wörter, die semantisch im Gegensatz stehen, sich aber beide gegenseitig ergänzen, gehören dazu. Abschließend wird noch auf „kontrastiv“ = konfrontativ, komparatistisch, vergleichend, gegensätzlich, hingewiesen. Im 18. Jahrhundert wurde „Kontraste“ zunächst als Fachbegriff in der Malerei benutzt, zum Beispiel als Wahrnehmung von farblichen Kontrasten, als schroffen Unterschied von Schwarz und Weiß, von hell und dunkel – erweitert Licht und Schatten, Vordergrund und Hintergrund, Linie und Fläche. Kontraste müssen klar erkennbar und wahrnehmbar sein, die Unterschiede deutlich „ins Auge fallen“, dabei liegt der Fokus auf dem Visuellen, aber im Regelfall in Verbindung mit einer inhaltlichen Aussage und klaren Auffassung.
Das gilt für alle musischen Bereiche: Angewandte Kunst/ArtDesign, Bildende Kunst, Darstellende/Interdisziplinäre Kunst, Literatur, Musik – für Film und Fernsehen. Aber darüber hinaus spielen sie auch in Philosophie, Medizin und Politik eine Rolle – für viele Belange und Dinge des täglichen individuellen und gemeinschaftlichen Lebens. Sie sind vertraute Phänomene im polaren
Weltsystem, wie Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Yin und Yang, Himmel und Hölle, Krieg und Frieden, Gut und Böse. Kontraste und Kontrastprogramme schärfen die Sehweisen, fordern zur
Stellungnahme und Überprüfung von Ideologien, Meinungen, Haltungen und Ansichten auf, bieten Alternativen und Auswahlmöglichkeiten, fördern den Diskurs, das Verständnis für Andersdenkende und die Kommunikation miteinander – über jedwede Grenzen hinaus.

Der Alte Park Burgwedel steht als öffentlicher Freiraum in Kontrast zur (privaten) Bebauung und ist daher ein wichtiger Bestandteil im städtischen Gefüge, ökologisch und sozial. Er komplettiert das Gesamtbild der Kommune und eröffnet Möglichkeiten für Erholung, Begegnungen und Aktivitäten. Er wird bestimmt durch die Farbe Grün, in Form von Rasen, Gebüsch und Bäumen,
bietet somit Fläche und Raum, ist Bühne für eine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem permanent aktuellen Thema, das alle Menschen betrifft. Summa summarum ein prall gefülltes Portfolio, aus dem es zu schöpfen und sich zu bedienen gilt, das sowohl zu Interpretationen der eigenen Vorstellung/Auslegung des Begriffes und seiner Definition – in welcher Form auch immer – einlädt, aber auch zur Kommunikation und zum lebendig- friedlichen Diskurs miteinander.

Bewerbung: Die Bewerbungen sind bis spätestens 15. Juli 2022 (Datum des Poststempel) per Post einzureichen an: kunstverein burgwedel-isernhagen e.v., Stefan Rautenkranz, Stichwort: „KONTRASTE“, Schulweg 2, 30916 Isernhagen
Folgende Bewerbungsunterlagen sind einzureichen:
1. pro Arbeit ein gut lesbares und vollständig ausgefülltes Bewerbungsformular.
Fotos im DIN A4-Format, bei größeren Arbeiten eventuell Detailaufnahmen.
Für Performer/Klang- und Videokünstler: DVD oder CD.
2. Je ein Statement zu den eingereichten Arbeiten mit Bezug zum Thema (maximal eine Din A4-Seite!).
3. Kurzvita und ausgewählte Ausstellungen auf einer DIN A4-Seite.
4. Ein adressierter, ausreichend großer und frankierter, Briefumschlag zur Rücksendung der Bewerbungsunterlagen (falls eine Rücksendung erfolgen soll).
Nur bei vollständiger, vorschriftmäßiger und rechtzeitig eingereichter Bewerbung ist eine Teilnahme möglich!

Transport und Versicherung: Hin- und Rücktransport erfolgen in Eigenregie. Eine Zwischenlagerung ist grundsätzlich nicht möglich. Eine Versicherung während des Ab- und Aufbaus und während der Ausstellungszeit besteht nicht. Übernahme von Material- und Transportkosten: Jede/r der einjurierten ausstellenden Künstler*innen erhält auf Antrag (mit Bankverbindung) nach Beendigung der Ausstellung eine Material- und Transportkostenbeteiligung in Höhe bis zu 500 Euro.

https://www.kunstverein-bwi.de/ausschreibungen-2022/

 

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