Thema: Im Mittelpunkt des diesjährigen Kulturpolitischen Kolloquiums stehen die Herausforderungen für Kulturinstitutionen in Zeiten internationaler Spannungen und die Rolle der Kunst in Kriegszeiten. Diskutiert werden Fragen der Zusammenarbeit mit Künstler:innen aus Konfliktregionen, Strategien der auswärtigen Kulturpolitik und der Schutz von Kulturgütern. Wie sieht eine zukunftsfähige Kulturpolitik in einer komplexen, von kriegerischen Auseinandersetzungen geprägten Welt aus?
Mehr zum Thema: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Krieg wieder zu einer realen Erfahrung im Herzen Europas gemacht. Die Auswirkungen sind auch im Kulturbereich deutlich spürbar: Kulturinstitutionen müssen sich mit Flucht und Vertreibung auseinandersetzen, internationale Kulturbeziehungen werden abgebrochen, und die kulturelle Infrastruktur wird oft gezielt zerstört. Theater, Museen und Bibliotheken stehen vor der Herausforderung, einerseits klare Haltung zu zeigen und andererseits Räume für Dialog offenzuhalten.
Die Tagung widmet sich diesen drängenden Fragen und beleuchtet die verschiedenen Dimensionen von Kulturpolitik in Kriegszeiten:
- Wie kann kulturelles Leben unter Kriegsbedingungen aufrechterhalten werden?
- Welche Rolle spielen Kulturinstitutionen bei der Integration Geflüchteter?
- Wie können bedrohte Künstler:innen und kulturelles Erbe geschützt werden?
- Welche neuen Wege der internationalen Kulturarbeit sind möglich?
- Wie verändert sich das kulturelle Selbstverständnis in Krisenzeiten?
Nach 80 Jahren Frieden in Europa hat der Krieg das kulturelle Koordinatensystem Deutschlands neu justiert. Die Veranstaltung möchte Perspektiven entwickeln, wie Kulturpolitik sowohl nach innen als auch nach außen wirksam auf diese Zeitenwende reagieren kann.